Kurz und knapp …

Kurzgeschichtenwettbewerbe sind eine hervorragende Gelegenheit, das Arbeiten unter Druck zu üben.

Dieser Druck besteht zum einen im fest terminierten Einsendeschluss, zum anderen in der Notwendigkeit, sich kurz zu fassen und auf eine bestimmte Seiten- oder Zeichenzahl zu beschränken.

Bei der Deadline ist meist nichts zu verhandeln.
Verzweiflung und Konsum von Energydrinks nehmen zu,
Nervenkostüm und  Teilnahme am sozialen Leben nehmen ab.
C’est la vie.

Bei der Beschränkung auf eine bestimmte Länge der Kurzgeschichte zeigt sich aber, aus welchem Holz der Autor geschnitzt ist.

Ein Beispiel gefällig?

Ausgangslage: Die Kurzgeschichte darf 11.00 Zeichen inklusive Leerzeichen nicht überschreiten.
Die Geschichte hat 10.845 Zeichen ohne Leerzeichen, leider 12.917 Zeichen mit Leerzeichen.

Der souveräne Autor sagt sich: „Das wird schon niemand merken. Der Veranstalter soll froh sein, wenn ich ihn mit meinem Beitrag beglücke.“

Der literarische Autor lässt vom Textverarbeitungssystem alle Leerzeichen entfernen und sagt sich: „Dieses Werk ist pure Verdichtung, die Essenz meines Schaffens. Der Veranstalter darf sich glücklich schätzen, dass ich ihn mit meinem Werk beglücke.“

Der feige Autor streicht so lange, bis er unter die Grenze kommt und hält die Klappe.

Nachdem ich nun meine Geschichte zusammengestrichen habe, liegt sie fertig ausgedruckt vor mir.
Nun noch in den Umschlag und ab die Post…

‚Harper – Jäger und Gejagter‘ – ein paar Infos zum Inhalt

Es dauert zwar noch (nur noch) ein halbes Jahr bis zum Erscheinen des Thrillers, aber ein paar Informationen zum Inhalt möchte ich – wie versprochen – schon einmal verraten.

Der ehemalige Elitesoldat Simon Harper löst als ‚Troubleshooter‘ unkonventionell die Probleme seiner Klienten.
Als ihn die Ehefrau des Revisors einer Düsseldorfer Privatbank beauftragt, den angeblichen Unfalltod ihres Mannes zu untersuchen, ahnt er noch nicht, dass er mit seinen Ermittlungen in ein Wespennest sticht. Plötzlich ist er im Visier des Verfassungsschutzes und eines Profikillers.
Auf welche Informationen ist der Revisor gestoßen, die ihn das Leben gekostet haben? Die Situation verschärft sich dramatisch, als sich Harper der Lösung dieses Rätsels nähert. Vom Jäger wird er zum Gejagten. Und nicht nur sein eigenes Leben steht auf dem Spiel …

Da mir momentan ständig beeindruckende Trailer der neuesten ‚Game of Thrones‘-Staffel über den Weg laufen, denke ich darüber nach, meinen Roman ähnlich zu bewerben. Falls also jemand zufälligerweise ein paar Drachen, Armeen und Zombies ausleihen kann, immer her damit …

#Büchertipp: Karin Slaughter – Ein Teil von ihr

Karin Slaughters neuester Thriller ist die Geschichte zweier Frauen – Mutter und Tochter. Bei einem Besuch in einem Einkaufszentrum werden beide Ziel einer Attacke. Laura, die Mutter, kann ihre erwachsene Tochter Andy retten, indem sie den Angreifer tötet. Dann überschlagen sich die Ereignisse und Laura zwingt ihre Tochter zu einer Flucht, die sie offenbar schon jahrelang geplant hat. Andy erkennt ihre Mutter nicht wieder und für sie bricht eine Welt zusammen.

Karin Slaughter beschreibt parallel die Fluchtgeschichte Andys, die Stück für Stück hinter die geheimnisvolle Vergangenheit ihrer Mutter kommt und – wesentlich ruhiger und langsamer – die bereits drei Jahrzehnte zurückliegenden Episoden in Lauras Leben, die schließlich zu den Ereignissen in der Gegenwart geführt haben.

Das Finale und selbst der Epilog führen die Lebenswege von Mutter und Tochter dramatisch wieder zusammen.

Das Buch ist nicht nur ein Thriller, sondern zeigt auch ein Stück Entwicklung und Befreiung von Abhängigkeiten.


#Schreibtipp 2: Finde deinen Rhythmus (Peter James, britischer Autor)

Peter James, britischer Autor: „Wenn du ein Buch schreiben willst, musst du deinen Rhythmus finden. Versuche, sechs Tage die Woche zu schreiben! Schreibe ungefähr die gleiche Anzahl an Wörtern! Wenn du berufstätig bist und nur eine halbe Stunde pro Tag Zeit hast, dann schaffst du 200 bis 250 Wörter. Du musst im Fluss bleiben.“