Wenn man gefühlt hundertmal die eigene Geschichte gelesen und verbessert hat, dann kann das Lektorat ja eigentlich nicht mehr viel finden.
Nun, meine fleißige Lektorin hat mir mein Manuskript mit 140 Kommentaren und 437 Löschungen/Änderungen zurückgeschickt.
Da ich die Angelegenheit professionell angehe, bin ich in den Keller gegangen, habe eine Runde geweint, ein Flasche Wein hoch geholt und mir in Ruhe einen Überblick verschafft.
Ich habe festgestellt:
- Offensichtlich reichen die automatische Rechtschreibprüfung und zwanzig eigene Revisionsdurchgänge nicht aus, Rechtschreibfehler zu eliminieren.
- „Selber‘ und ‚selbst‘ sind nicht dasselbe.
- Logische Fehler sind auch enthalten, denn z.B. kann mein Held einen Koffer zweimal hintereinander öffnen, ohne ihn vorher geschlossen zu haben. Außerdem ist er in der Lage, durch geschlossene Türen zu sehen (ich habe also einen Superhelden erschaffen).
Gerade der letzte Punkt zeigt, dass das Lektorieren hohe Konzentration erfordert und ich bin meiner Lektorin wirklich für ihre Arbeit und ihre Verbesserungsvorschläge dankbar.
Ich habe nun Änderungen eingearbeitet, so dass es nun in die nächste Lektoratsrunde gehen kann.
Bis dahin warte ich nägelkauend auf das nächste Feedback …
… oder ich gehe noch einmal in den Keller zum Weinregal.