Buchmesse Frankfurt digital

Herbstzeit ist Buchmessezeit in Frankfurt. Auch in diesem verrückten Jahr findet sie statt, aus bekannten Gründen jedoch rein digital. Und das ermöglicht es jedem, dabei zu sein.
Für die meisten Leser war immer das Wochenende der Buchmesse interessant, da an diesen Tagen das Publikum zugelassen war. In diesem Jahr ist der Samstag als ‚Bookfest-digital‘ angekündigt mit einer Reihe von Live-Veranstaltungen. Dabei handelt es sich jedoch meistens um Zeitfenster von wenigen Minuten für jeden Programmpunkt. Für meine Verhältnisse etwas hektisch.
Trotzdem hier der Link zum Programm:
https://www.buchmesse.de/digitale-buchmesse/live-programm/bookfest-digital

Wesentlich geruhsamer geht es bei den Veranstaltungen, die unter dem Titel ‚Frankfurt Authors Programm‘ laufen. Seminare, Workshops, Interviews für Menschen, die gerne schreiben.
Auch hier der Link:
https://www.buchmesse.de/highlights/frankfurt-authors/programm

Ein Programmpunkt ist mir schon ans Herz gelegt worden:
‚Websites mit WordPress optimieren‘.
Naja, ob ich da noch etwas lernen kann?

3 TageBuch …

… unter diesem Motto läuft kein Weltrekordversuch im Dauerlesen (der im Übrigen bei rund 458 Stunden liegt) oder der Versuch, ein Buch in nur drei Tagen zu schreiben (da wäre ein japanischer Autor der Favorit, der es schaffte innerhalb eines Jahres 52 Bücher zu vollenden).

„3 TageBuch“ ist der Titel eines kleinen Bücherfestivals in Wegberg. Alle Veranstaltungen erfüllen alle möglichen Hygienekonzepte. Trotzdem ist es ein mutiger Schritt der Verantwortlichen, wieder öffentliche Veranstaltungen zu wagen. Und wenn es dann auch noch um Bücher geht, ist das Wagnis besonders groß. 😉

Nicht ganz uneigennützig ist mein persönlicher Veranstaltungstipp. Wenn man auf dem Plakat relativ weit unten schaut … tiefer … noch ein bisschen … genau!

Am Sonntag, dem 20. September 2020, lesen ab 15 Uhr fünf Autoren aus Wegberg und Umgebung aus ihren Büchern.

Also: Termin notieren, Karten besorgen und hinkommen!

Ich würde mich freuen.

Probleme, Probleme …

Es geht voran… Ich sitze immer noch am Rohentwurf und tue mein Möglichstes, um meiner Hauptfigur so viele Knüppel wie nur irgendwie möglich zwischen die Beine zu werfen und immer neue Probleme auftauchen zu lassen.

Der Troubleshooter Harper steckt mittlerweile so richtig tief im … Schlamassel? Ach was, bis zum Hals in der Scheiße steckt er. Warum soll ich es nicht so klar aussprechen, wie es ist?
Und, was soll ich sagen? Es geht mir richtig gut dabei. Soll er mal sehen, wie er da wieder herauskommt. Ist nicht mein Problem! Ich trinke einen Federweißer und genieße den Abend.

Was mir jedoch ziemlich auf die Nerven geht, sind die Schriebfehler in meinem Text. Ich tippe zwar schnell, mache dabei leider auch jede Menge Tiffpehler. Und die folgende Korrektur kostet Ziet und Erben.  Nicht immer ist karl, was gemein ist. Aber meistens führt einen die Rechtschreibhilfe und konzentriertes Nacharbeiten auf den richtigen Weg zurück.

Die Alge ist ernst, aber nicht hoffnunglos!

Von Leichen, die in Eichen singen …

Die ersten Seiten der Rohfassung sind geschrieben.
Der Held agiert – wie es sich gehört – heldenhaft, die Schurken sind hinreichend gewissenlos. Alles läuft bisher planmäßig.
Der Bodycount, das ist die Anzahl der Leichen in einem Krimi oder Thriller, ist noch ausbaufähig, aber es sind ja noch ein paar Seiten Zeit.

Wenn ich meine Rohfassung schreibe, dann orientiere ich mich an meinem Plot, den ich vorher verfasst habe. Neue Ideen, die mir beim Schreiben kommen, lasse ich grundsätzlich zu. Regelmäßig gleiche ich aber mein Manuskript mit dem Plot ab, um frühzeitig zu erkennen, ob ich Plot oder Rohfassung ändern muss, damit am Ende ein in sich schlüssiger, spannender Roman herauskommt.

Ein Beispiel aus der Praxis:

In meinem Manuskript lese ich:
„Auf den untersten Zweigen der Eiche hockten zwei Leichen und sangen.“

Zuerst stutzt der Autor. Dann lohnt es sich, systematisch vorzugehen.
1. Prüfung des Plots
Habe ich die zwei Leichen in meinem Plot berücksichtigt? Wenn ja, wird ausreichend begründet, weshalb sie gerade dort singen?

2. Wenn die singenden Leichen nicht im Plot berücksichtigt sind, stellt sich die Frage, ob die Idee originell ist und Spannung verspricht.

In meinem Plot tauchen die Leichen bisher nicht auf , aber die Idee ist originell.
Außerdem ist das Problem der Titelfindung gelöst: „Harper und die singenden Leichen“

3. Also muss der Plot nun entsprechend geändert werden.
Dies ist nun das Problem, welches professionell gelöst werden muss. Seit einigen Tagen führe ich mir die Textstelle immer wieder vor Augen und versuche verzweifelt, mich zu erinnern, weshalb ich in diese eher unwichtigen Passage zwei Leichen hineingeschrieben habe. Und dass sie singen, macht die Lösung des Problems nicht einfacher.

Was habe ich mir nur dabei gedacht?

Und dann kommt mir der undenkbare Gedanke: Habe ich mir überhaupt etwas dabei gedacht?
Vermutlich nicht!
Vermutlich lag es an einem banalen Tippfehler.

Nicht zwei Leichen sangen, sondern zwei Lerchen …

So konnte mit kühlem Kopf und strukturiertem Vorgehen eine entscheidende Stelle des Romans gerettet werden.

Obwohl …
“ Auf den untersten Zweigen der Eiche hockten zwei Lerchen und sangen.“
Klingt nicht besonders aufregend. Ist auch nicht sehr originell. Vermutlich ist es am besten, diesen Satz komplett zu streichen.

Das Abenteuer beginnt …

So, Textverarbeitungsprogramm ist gestartet … alle Einstellungen zur Normseite sind getroffen … Unterlagen liegen parat … Fingerübungen sind gemacht … Wortzähler ist eingeschaltet … eigentlich kann’s losgehen …

Vor ein paar Tagen/Wochen habe ich etwas über das Plotten geschrieben. Mein Handlungsgerüst steht mittlerweile. Ich weiß, wo meine Geschichte startet, welche Wendungen sie nehmen soll und wie sie schließlich spektakulär endet!

Jetzt muss ich sie nur noch aufschreiben…

Und das beginnt mit einer leeren Seite und einer Menge Ungewissheit. Habe ich tatsächlich die Kondition für einen Roman? Spielen meine Figuren mit und halten sich an meinen Plot? Das ist nicht selbstverständlich, denn im Laufe des Schreibens können Figuren ein Eigenleben entwickeln…
Und das kann den ganzen Plot über den Haufen werfen…
Was diesen natürlich auch besser machen könnte…

Also ist alles doch noch unklar und ein Abenteuer. Aber den ersten Schritt muss man machen und der beginnt mit einer leeren Seite. Und es gibt ein Patentrezept, mit welchen Worten man dieses Abenteuer beginnt…

Schreibratgeber 3: „Über das Schreiben“ von Sol Stein

Praktische Lösungen verspricht der amerikanische Autor und Lektor Sol Stein in seinem Ratgeber mit dem schlichten Titel „Über das Schreiben“. Der überwiegende Teil wendet sich an Schriftsteller von fiktionaler Literatur, aber auch Sachbuchautoren werden bei seinen Ratschschlägen fündig.

Sol Stein bespricht all die Themen, die einen Autor beschäftigen müssen. Die Kapitel beschreiben zum Beispiel das Erschaffen von Figuren, Spannungserzeugung, das Verfassen guter Dialoge, die richtige Perspektive, das Überarbeiten und schließlich auch die Wahl eines guten Buchtitels.

Viele Beispiele runden die Erklärungen ab und veranschaulichen die Theorie. „Über das Schreiben“ ist mit seinen rund 440 Seiten ein Buch, welches auch zum späteren Nachschlagen gut geeignet ist.

Mein Lieblingszitat: „Deine Figuren sollen stehlen, töten, Vater und Mutter nicht ehren, falsches Zeugnis ablegen und ihrs Nächsten Haus, Weib, Knecht, Magd, Ochsen und Esel begehren, denn die Leser gieren nach solchen Dingen und gähnen vor Langeweile, wenn deine Figuren demütig, unschuldig, verzeihend und friedfertig sind.“ (Sol Stein, Über das Schreiben, Zweitausendeins, 1997, Seite 419)

#Plotten: Langsam fügt es sich zusammen …

Im derzeitigen Stadium habe ich rund 60 Kapitel/Szenen geplant bei einer etwas zu großen Besetzung. Zwei schwache Figuren werde ich zu einer verschmelzen und sie damit interessanter gestalten. Andere stehen noch auf der ‚Abschussliste‘, aber vielleicht haben sie noch etwas anzubieten, was ich bisher nicht gesehen habe.

Den Plot habe ich mit ‚Papyrus Autor‘ gestaltet. Neben der reinen Textverarbeitung nutze ich hier die Figurendatenbank, um das Wichtigste zu meinen Charakteren festzuhalten.
Auch den Zeitstrahl habe ich erstmals eingesetzt. Da mein Thriller vermutlich in einem Zeitraum von nur wenigen Tagen spielt und zwei Handlungsstränge zum Teil parallel verlaufen, konnte ich dies gut darstellen. Außerdem habe ich dabei festgestellt, dass ich meinem Personal nachts Ruhepausen gönnen sollte.

Beim Plotten tauchen immer wieder neue Fragen auf, die geklärt und recherchiert werden müssen. Und bei jedem Lesen des Plots erscheinen Ungereimtheiten, bei denen ich mich nicht darauf verlassen möchte, dass ich sie beim Schreiben nebenbei erledige.
Also werde ich meine Liste der offenen Punkte Stück für Stück abarbeiten, in der Hoffnung, dass sie irgendwann kürzer als der Plot ist.

Schwierig ist es nur, den Absprung zum Schreiben zu finden. Der amerikanische Autor Jeffery Deaver plottet acht Monate und verfasst danach in erheblich kürzerer Zeit seinen Thriller. Der schottische Krimiautor Ian Rankin plottet gar nicht, sondern schreibt eine grobe Rohfassung, recherchiert danach, und stellt dann seinen Krimi fertig.

Ich denke, ich werde noch ein paar Löcher im Plot stopfen und einige Figuren eliminieren…

Schreibtipp 8: Das Tal voller Wolken (Terry Pratchett, britischer Schriftsteller)

„Ich setze mich nicht hin und plane ein Buch, bevor ich es schreibe. Ich nenne mein Vorgehen „Das Tal voller Wolken“.

Das Schreiben eines Romans ist, als wenn du aufbrichst, um ein Tal zu durchqueren. Das Tal ist voller Nebel, aber du kannst hier und da die Spitzen eines Baumes sehen. Und mit ein wenig Glück kannst du sogar die andere Seite des Tals erkennen. Aber du kannst nicht durch den Nebel auf den Grund des Tals blicken. Trotzdem gehst du los, in Richtung des ersten Baumes.“

(Aus Claire E. White: A Conversation with Terry Pratchett)

#Plotten Teil 1: Erste Belastungsprobe für Ideen

Plotten ist keine besondere Technik, um Trachtenstrümpfe zu stricken, sondern man versteht darunter, das Handlungsgerüst eines Romans zu erstellen. Ich versuche dabei, parallel Haupt- und Nebenfiguren zu entwickeln und einzelne Szenen kurz zu beschreiben.

Bei den Figuren trage ich zusammen, wie ich sie mir physisch vorstelle, aber auch welche besonderen Ziele sie haben und was sie antreibt. Auch Konflikte, die sie mit anderen Personen haben könnten, sammele ich stichwortartig, denn Konflikte versprechen Spannung. Aus diesen Figuren, ihren Eigenschaften und Konflikten entstehen Szenenideen., die ich notiere. Und es funktioniert genauso umgekehrt: aus einer Idee für eine Szene können sich neue Figuren herauskristallisieren bzw. Figuren können ganz neue Eigenschaften entfalten.

Zurzeit notiere ich diese Ideen auf Zetteln, mische sie, trage sie in Worddokumenten zusammen und sinniere regelmäßig, ob ich diese oder jene Figur früher oder später sterben lasse. Der fertige Plot soll dann tatsächlich alles Notwendige enthalten und den roten Faden darstellen, der den Roman von einem spannenden Anfang bis zu einem überraschenden Ende führen soll.

Aber im Moment ist der Plot noch ungeordnet und wild.

Meine Darstellerliste umfasst zurzeit 21 Personen, und ich bin mir nicht sicher, ob ich mit einem so großen Rudel klarkomme. Ich habe zwar die feste Absicht, die Besetzung im Laufe des Romans dezimieren, aber kann ich den Leser bei der Stange halten? Und ist mein Thema so stark, dass es mich selber antreibt, es weiter zu entwickeln?

Alles noch unklar, aber auch spannend …

Das Blatt ist leer, Ideen müssen her …

… okay, das mit dem Dichten lasse ich besser!

Vor ein paar Tagen habe ich über die Jagd nach Ideen für eine Geschichte geschrieben. Wie aber weiß man, ob diese Idee nun auch wirklich zündet, wenn man Handlung und Figuren hinzufügt?

Meiner Meinung nach heißt das Zauberwort ‚Recherche‘.

Nehmen wir mal an, wie aus heiterem Himmel setzt sich das Thema ‚Pandemie‘ im Hirn fest. Mein erster Weg geht meistens zu Wikipedia. Ich lese den Artikel, folge den vorhandenen Links und ziehe immer weitere Kreise. Möglicherweise lande ich in einer Sackgasse, vielleicht treffe ich aber auf weitere Themen, die in die Geschichte passen könnten und Spannung versprechen.

Da Thriller von Konflikten leben, suche ich ganz bewusst nach solchen Hinweisen. Zum Beispiel gibt es Wissenschaftler, die sich der Erforschung eines neu aufgetauchten Virus widmen. Geschäftsleute wollen mit Heilmitteln Geld verdienen, Militärs sehen in einem Virus ungeahntes Potential, andere erkennen darin eine Strafe Gottes und bereiten sich auf den Weltuntergang vor. Wieder andere leugnen schlicht die Existenz.

Ich notiere mir solche Spannungsquellen. Mein Recherchematerial speichere ich als PDF-Dokument, drucke es mir aber auf Papier aus, um es zu bearbeiten, darin herumzumalen und Passagen zu markieren.

Wenn ich das Thema immer noch interessant finde und immer mehr zu der Überzeugung komme, es steckt eine spannende Geschichte darin, suche ich andere Quellen.

Ohne sich unnötig bewegen zu müssen, kann ich empfehlen:

  • Mediatheken
  • Audiotheken
  • Youtube, wobei keine Quelle zu dämlich ist, als dass dort nicht etwas Verwertbares enthalten sein könnte.

Immer noch fasziniert von dem Thema? Schon ein paar spannende Szenen, Konflikte oder interessante Figuren vor Augen?

Bei meiner Idee, die übrigens nicht um das Thema ‚Virus‘ kreist, ist es jedenfalls so, und ich arbeite mich nun durch mein gesammeltes Material, um den nächsten Schritt zu unternehmen: das Plotten!